Alles hat seinen Preis
Das einzige, was mich im Zusammenhang mit den kürzlich verlautbarten Xbox-360-Preisen verwunderte, war das reflexartige Wehgeschrei in den feuchten, schummrigen Nischen der semi-professionellen Online-Berichterstattung. Einige Knalltüten haben es sogar geschafft, den Konsolenpreis plus Kosten für Spiele und andere schöne Accessoires zusammen zu addieren, um auf abenteuerliche „Skandal!“-Summen zu kommen (vergeßt nicht, den HDTV-Fernseher dazu zu addieren). Kinders, rechnet doch mal lieber nach, was Ihr im Laufe der Jahre für Eure Kisten der derzeitigen Konsolen-Generation ausgegeben habt: Hier ein Käbelchen, da ein Zusatzcontroller, eben mal ne Memory Card... richtig billig war das Zeug noch nie (aber wirkt im Vergleich zur Preis-Wegelagerei für manches iPod-Zubehör geradezu sozialverträglich). US$ bzw. € 400,- für die „richtige“ Xbox 360 mit Festplatte ist nicht direkt billig, aber hat sich mal jemand zuletzt angesehen, was neueste PC-Grafikkarten kosten? Die 360-Hardware ist im Preis/Leistungs-Verhältnis das reinste Schnäppchen. Wer’s nicht wahr haben will, kaufe sich einen gebrauchten GameCube und halte ansonsten die Klappe.
Die Spieleszene gab außer besagten 360-Preisen und J Allards legendärem Mountain-Bike-Unfall zuletzt nicht viele Aufreger her. Dafür hat der Eishockey-Fan mit großer Spannung die vielen Spielerwechsel verfolgt, welche die kommende NHL-Saison sehr interessant gestalten sollten. Wichtigste Änderung – und da sind wir schon wieder bei den Preisen - ist die Einführung einer Salary Cap (pro Mannschaft darf eine bestimmte Summe X bei den Spielergehältern nicht überschritten werden. Das sollte man in der Bundesliga alleine deshalb mal einführen, weil ich dann liebend gerne Uli-Hoeneß-Interviews zu dem Thema lesen würde). An der Salary Cap zerbrachen bisher auch die Wünsche der Vancouver-Canucks-Fans nach prominenter Verstärkung (die Naslund-Vertragsverlängerung war nicht direkt billig). Wir rechnen noch mit Zugängen bei der Verteidigung, nachdem unser traditionelles Sicherheitsrisiko Sopel zur allgemeinen Erleichterung zu den Islanders verdealt wurde. Mit Sven Butenschon (zuletzt DEL, Mannheim) ist jetzt sogar ein Landsmann im Canucks-Kader, womit auch das mysteriöse Auftaktbildchen von oben erklärt wäre.