Lenhardt lästert

24.12.05

Ho. Ho? Ho!



Du weißt, dass der Heilige Abend immer noch eine große Nummer ist, wenn auf einem deutschen World of WarCraft-Server am 24.12. um 19 Uhr Ortszeit Ironforge so leer ist, dass nichts vom üblichen Samstag-abend-Lag-Geruckel zu spüren ist. Gespenstisch.

Ich wünsche erträgliche Feiertage inklusiver starker Nerven im Umgang mit der Verwandtschaft. Einen brillanten Artikel zu diesem Thema gibt’s bei „Spiegel Online“, sehr amüsant und treffend.

Dieses Jahr habe ich keine neuen „Hund mit Rentiergeweih“-Motive zu bieten (der letzte Drohbrief vom Tierschutzverein wurde per Ziegelstein durchs Wohnzimmer-Fenster zugestellt). Vielen Dank deshalb an Rolf „Starkiller“ Boyke, dessen Jahresendzeit-Cartoon ich mir frech geborgt habe (siehe oben). Ansonsten ruft jetzt der „Holiday Stollen“, im kanadischen Exil muß man nicht auf wichtige Grundnahrungsmittel verzichten.

7.12.05

All I want for Christmas ...



Weihnachtliches Merchandising-Kitschangebot gepaart mit einer kräftigen Prise Videospiele-Nostalgie sorgt für Gestaune und Geschmunzel. GamingSteve.com hat einen ungeheuren Schatz ausgegraben und frisch gescannt: den achtseitigen Weihnachtskatalog des Atari Club aus dem Jahre - (bedeutungsschwere Pause) - 1982!

Solche Schätze wie Atari-Teleskop oder Autoaufkleber („Ich bremse für Atari-Spieler“) wurden uns deutschen Fans seinerzeit gemeinerweise vorenthalten. Dabei hätten Breakout-Schal und dazugehörige Bommelmütze meine Jugend zweifelsohne bereichert (strickt das jemand nach?). Die komplette Pracht findet man unter diesem Link.

3.12.05

Gemischte 360-Spiele-Quickies

Na, wer kann dem Christkind eine Xbox 360 entlocken? Ich spiele mich gerade quer durch einige Titel des US-Launch-Lineups, hier spontane Impressionen.

Rotationsprinzip

Wer sagt denn, dass es keine Killer-Applikation für die 360 gäbe? Hexic HD, Das neue Denkspiel von Tetris-Vater Alexey Pajitnov, hat reichlich Suchtcharme auf den zweiten Blick und ist dankenswerterweise auf der Festplatte vorinstalliert (sucht im Arcade-Bereich danach). Gleichfarbige Steine werden nicht gestapelt oder getauscht, Kombinationen bildet man vielmehr durch die Rotation von Juwelen-Dreiern. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber originell; ohne Zeitdruck (wenn man nicht gerade den „Timed“-Modus wählt) und mit viel meditativem Charme gesegnet. Adrenalin-Junkies seien gewarnt; die Länge einer Partie kann etwas ausarten (eines der Spiele, bei denen einem schon mal der Fuß einschläft). Auch wenn die Zufallskomponente manchmal schier unlösbare Bombenprobleme verursacht, erweist sich die High-Score-Jagd mit Freundesliste erstaunlich motivierend.

Holzweg

Überraschend schlecht ist dagegen FIFA 06: Road to the World Cup. Die Spielmodus-Armut ist erbärmlich, Steuerung und Ablauf wirken umständlicher als bei den „Previous Gen“-Versionen. Die Grafik zeigt mir zwar eine neue Dimension der Spielerfrisuren-Details, ruckelt aber bei Torszenen-Wiederholungen zu oft zu stark vor sich hin. Laßt diese Huschi-Knödel-Konvertierung im Abseits stehen und wartet lieber auf das „richtige“ WM-Spiel bzw. FIFA 07.

Startschwierigkeiten

Rares lange erwartetes Action-Adventure Kameo hat Schläge verdient für einen chaotischen, wirren, unübersichtlichen Einstiegslevel, der mir zu viel Steuerungs-„hä?“s auf einmal um die Ohren knallt. Danach wird alles besser, klarer, dann kommen auch Bedienungs-Tutorials und vor allem wirklich klasse Grafiken. Nach viel Anfangsgeknurre werde ich’s deshalb weiter verfolgen, aber was dieser Gelegenheitsspieler-verprellende Auftakt soll, bleibt mir schleierhaft.

Kriegsmüdigkeit

Call of Duty 2 hat mich relativ kalt gelassen (und das nicht nur wegen der lebensecht rieselnden Stalingrad-Schneeflocken). Ja, sieht sehr nett aus und ist mitreißend inszeniert, aber die spielerische Essenz ist mit der des PC-Vorgängers identisch. Der selbe Krieg, vertraute Waffen, die bekannte Story-Masche... das Genre braucht mal dringend einen Waffenstillstand. Eines von den Spielen, die man als Tester objektiv gut bewerten muß, aber sich dabei subjektiv „nicht schon wieder“ denkt.

Dauerfrost

Das Eis glänzt bei NHL 2K6 so eindrucksvoll wie noch nie, aber richtiges Next-Gen-Grafik-Kribbeln will sich nicht einstellen. Die Eishockey-Simulation ist hölzern präsentier, dafür spielerisch sehr solide, ohne das letzte Quäntchen Aufreger-Genialität. Ich habe beim feucht-fröhlichen EA-NHL irgendwie mehr Spaß, aber das gibt’s halt noch nicht für die 360. Im Zweifelsfalle auf die Eis-Offerten der nächsten Saison warten.