Lenhardt lästert

30.8.06

Germany gebuffed


Hallo Deutschland! Der heimgekehrte Sohn muß sich noch mit gewissen Einzelhandels-Ärgernissen wie den nicht vorhandenen Sonntags-Öffnungszeiten oder Kreditkartenannahme verweigernden Elektroketten arrangieren. Die angenehmen Überraschungen sind aber eindeutig in der Überzahl, von unerwartet flott-freundlichen Behördengängen bis zur Stadt Nürnberg an sich (bei der Burg fehlt nur der Instanzen-Eingang, ansonsten alles recht sehenswert).

In meiner Eigenschaft als rückverpflanzter Wahlkanadier bestaune ich in Supermarkt-Regalen die Vielfalt an Quark-Produkten und Schokoladensorten. Größere kulinarische Mangelerscheinungen sind nicht zu befürchten, nachdem ich zu meiner Erleichterung die Präsenz der Kaffeehauskette Starbucks in der Nürnberger Altstadt entdeckt habe.

Ganz nebenbei versuche ich auch die Rückkehr an einen festen Büro-Arbeitsplatz zu verdauen, was angesichts von netten, enthusiastischen Kollegen und einem feinen Arbeits-PC leicht fällt. In Sachen Kurzweiligkeit ist mein Job jedenfalls kaum zu überbieten. Zur Games Convention starteten wir das Online-Portal buffed.de, dessen Besuch ich jedem World of WarCraft-Spieler nur eindringlich empfehlen kann - alleine die integrierte Blasc-Datenbank ist einen Klick auf den Link wert.

In Zusammenhang mit dem buffed-Launch gab's auch eine richtige Pressekonferenz und viel praktizierte technische Improvisationskunst des buffed-Teams. In der Nacht vor der Server-Freischaltung versuchten wir einen neuen "Wieviele Netzwerk-Programmierer passen mit ihren Laptops in ein Leipziger Hotelzimmer?"-Rekord; das Resultat ist (auszugsweise) im Foto oben zu sehen.

In den nächsten Tagen könnte die Wohnungssuche abgeschlossen sein. Da der "alte" Haushalt noch unter Ehepartner-Aufsicht in Vancouver steht und in das nächste Containerschiff verladen werden muß, liegen dann prickelnde Aktivitäten wie Bettenkauf, etc. an. Falls nun der Ikea in Fürth auch keine Kreditkarten akzeptiert, dann habe ich ein ernsthaftes Problem; der nächste Blog-Eintrag käme dann wohl aus einer Untersuchungshaft-Zelle.

12.8.06

Hauptsache Socken


Mit leichtem Entsetzen registriere ich meine Abreise am kommenden Dienstag. Ein paar aufgelaufene Artikel verzögerten den Beginn der ernsthaften Pack-Phase (WinZip-Witz hier einfügen). Bis gestern Abend sah mein Koffer noch so (s.o.) aus. Scharfäugige Beobachter erkennen den Jahresvorrat an Kontaktlinsen (roter Kringel) und umfangreiche Kontingente meiner Lieblingssocken (blauer Kringel). Keine Panik. Und solange man zwar keine Zahnpasta, aber elektronische Gerätschaften im Handgepäck haben darf, wird der Flug schon nicht so schlimm werden.

Nach knapp acht Jahren USA und Kanada geht’s zurück in die alte Heimat, wo ich bei Computec eine richtig feste Stelle annehme. Die Konstellation hatte sich ziemlich spontan ergeben und paßt ziemlich perfekt, zumal als Nachfolge-Korrespondent für unsere Spielemagazine Roland Austinat in San Francisco dankenswerterweise frei war. Ich gehe mit dem großen Koffer schon mal vor und werde noch Spaß mit Wohnungssuche, usw. haben (gibt sicher lustige Blog-Einträge). Die Gattin hat das zweifelsohne auch nicht geringere Vergnügen, den Vancouver-Haushalt aufzulösen, zu verschiffen und samt Hund nachzukommen.

Ich bin auf der Zielgeraden und muß ‚nur noch’ ein paar hundert CDs in den iPod kriegen und ein bißchen in Dead Rising auf der 360 reinschnuppern (nicht unbedingt das beste, aber in vielerlei Hinsicht das interessanteste Spiel der letzten Monate... sowie der erwartete 1860-Gamerscore-Zerstörer). Und die Kollegen können aufatmen, inzwischen hat auch saubere Unterwäsche im Koffer Einzug gehalten.

2.8.06

Der Gamerscore-Code


Mein Xbox-Live-Gamerscore verharrt seit einiger Zeit auf 1860. Und ich würde das Herz unzähliger Löwen-Fans brechen, wenn sich diese Zahl ändern täte. Zumal ich natürlich prima Legenden verbreiten kann, daß ich minutiös gezielt auf diesen Wert hingespielt habe, um dem TSV 1860 München zu huldigen. Was für einen Frankfurt-Fan (und damit laut Geburtsrecht automatischen Bayern-Erzfeind) durchaus natürlich wäre.

Ich weiß nur nicht, wie lange ich noch standhaft bleiben kann. Die Anzahl der zwingend zu spielenden 360-Titel hielt sich zuletzt eher in Grenzen, aber die Arcade-Versuchungen werden täglich stärker. Spätestens bei Capcoms neuem Zombie-Gemetzel dürfte ich dann schwach werden und in ein Achievement laufen. Also, 1860-Fans, würdigen wir meinen Gamerscore, so lange er noch diese magische Zahl hat. Und wenn diese sich demnächst erhöht, dann versteht das doch als symbolische Punkte für den Wiederaufstieg.