Streikt doch woanders
Kanada ist in vieler Hinsicht „europäischer“ als die USA. Zum Beispiel zahlt man höhere Steuern, hat mehr Urlaubstage oder hegt einen gepflegten Argwohn gegenüber dem Bush-Regime. Leider gilt das auch für den Würgegriff von streikfreudigen Gewerkschaften. Konkret hat UPS Kanada (pünktlich zur Weihnachtspackerl-Versandzeit) jetzt den Ausstand verkündet. Das tangiert mich als glücklichen FedEx-Kunden eigentlich weniger. Aber angesichts von zwei vorbestellten World of WarCraft-Exemplaren („couples who play together stay together“) brach dann doch leichte Panik aus. Denn EB Games wird hierzulande per UPS beliefert. Der freundliche, aber demotivierte Verkäufer meiner Filiale bestätigte, dass meine Spiele bis auf weiteres in irgend einem Lagerhaus unbefördert vor sich modern dürften (meine dezent hysterisch vorgebrachte Anregung, es doch mal mit alternativen Kurierdiensten zu versuchen, wurde nicht wirklich gewürdigt). Nachdem ich schon für Dienstag eine WoW-Butterfahrt über die Grenze veranstalten wurde, stellte sich gottlob heraus, dass nicht der gesamte Einzelhandel des Großraums Vancouver mit voller Dämlichkeit in die Streikfalle tappte. Future Shop (quasi das kanadische Gegenstück zu Saturn) hat die heiße Ware schon auf Lager und mich als glücklichen Käufer gewonnen. Wer die Beta-Phase von World of WarCraft kosten durfte, kann sicher nachvollziehen, warum dieses Thema beim alten Lenhardt so viel Erregung verursacht.