Lenhardt lästert

20.2.06

Nur noch vier Jahre


Ein Wochenende lang gab’s unter dieser Adresse einen mysteriösen „This web site is coming soon“-Platzhalter, doch jetzt sind wir wieder zum Leben erwacht. Hat mich auch nur zweimaliges Nachfragen beim Online-Support gekostet, um den FTP-Transfer da hin zu kriegen, wo er hin soll. Blogger übernahm den Rest und deshalb können wir uns jetzt erschöpft, aber erleichtert tief in die Augen sehen: „Siehste, Schatz, war doch gar nicht so schlimm.“

2010 sind wir dran, aber ich kriege in diesen Tagen keine rechte winterolympische Begeisterung hin. Die Zeitverschiebung ist natürlich wenig hilfreich; kaum fällt man in meiner Zeitzone aus dem Bett, bleibt meist nur noch die Endresultats-Betrachtung im Internet. Spontanes Einschalten des Fernsehers habe ich bislang bereut. In den ersten Tagen hüpften ständig irgendwelche Eistänzer herum, dann blieb ich wiederholt in rührseligen Portraits patriotisch lächelnder Medaillenhoffnungen stecken. Und es gibt einfach zu viele Eisschnellauf-Wettbewerbe: Kurzstrecke, Mittelstrecke, kürzere Mittelstrecke, längere Kurzstrecke, und so weiter. Haben wir da wirklich noch Short Track (Hilfsaktion „Medaillen für Asien“) gebraucht, warum sind Hundeschlitten-Rennen und „Schneemann bauen“ nicht auch olympisch?

In Kanada freut man sich natürlich über jede Medaille, die in „interessiert morgen kein Schwein mehr“-Sportarten wie „Skeleton“ (hat doch nichts mit den Pestländern zu tun) gewonnen werden. Aber die größte Sorge macht man sich natürlich um das Wohlergehen der Eishockey-Mannschaften. Die gnadenlosen Damen durften im Finale leider nicht Erzfeind USA wegputzen, sondern schossen Schweden ab. Die Herren wären dankbar, wenn sie überhaupt mal wieder das Tor treffen würden. Nach 2 x 0:2 gegen Finnland und die Schweiz (!) wird es einem angesichts der nahenden KO-Runde Angst und Bange. Die Curling-Teams werden auch mit einem gewissen Interesse verfolgt, wobei mich der Anblick von emsig fegenden Menschen zu sehr an Hausarbeit erinnert und ein entsprechend schlechtes Gewissen verursacht.

10.2.06

Das (Server-)Ende ist nah


Bekanntlich müssen wir nur zwei Dinge fürchten: daß uns der Himmel auf den Kopf fällt und daß einem der Mail-Server sonst wo hin abstürzt. Kennt Ihr das ungute Gefühl, wenn man erst nach der Wahl der sympathisch günstigen Web-Hosting-Firma all die negativen User-Kritiken über sie liest? Und dann - das erinnert mich an meine Jahre auf der potentiellen Erdbeben-Falte in Berkeley - stets leicht nervös auf die Katastrophe warten (deren Eintreten nicht eine Frage des „obs“, sondern des „wanns“ ist)?

Kürzlich gab’s jedenfalls den tagelangen Ernstfall: Web-Seite und vor allem Mail-Server unten, was in meinem Beruf kein wirklich guter Zustand ist. Die verhallten Telefon-Versuche mit dem offensichtlich sonst wo hin outgesourceten technischen Support wirkten nicht wirklich vertrauenerweckend. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Umzug auf einen neuen Server steht an. Wenn diese Seite also mal vorübergehende unten ist, dann ruhig Blut: Der grande Webmaster versucht derweil, die Blogger-Einstellungen mit seiner neuen Hosting-Firma harmonisch abzustimmen.

Hier noch der Quickie-Kultur-Update aus meinem Alltag, der urplötzlich in Sonnenschein gebadet ist, nachdem im ziemlich komplett durchgeregneten Januar neue Feuchtigkeits-Rekorde aufgestellt wurden:

Gespielt: Nach dem Launch-Rausch nicht mehr so viel Xbox 360, da wartet die Menschheit halt auf neue Frühjahrsspiele. Dafür viel Nintendo DS (immer mit Final Fantasy IV im GBA-Modulschacht). Bei der PSP fehlen mir derzeit die echten Anreizspiele und das lautstark-langwierige Nachgelade kann der Lust den Rest geben. Und natürlich viel World of WarCraft, unsere transatlantische Vierergruppe hat inzwischen die 50er-Level-Bereiche erklommen.

Gelesen: Bei deutschsprachigen Autoren bin ich sehr wenig im Bilde, habe dank einer edlen Spende (danke Carmen!) aber die Brenner-Krimis von Wolf Haas entdeckt. Stilistisch sehr erfrischend, sehr amüsante Lektüre.

Gehört: Im Bereich der neueren herzhaften Rockbands sei Shinedown für das Album Us & Them lobend erwähnt. CD des Jahres 2005 war dann aber doch Plans von Deathcab for Cutie - allerfeinster Alternativ-Pop mit traumhaft schönen Songs.

Gesehen: Bin gerade mitten in Season 4 der DVD-Veröffentlichung von „24“ - fängt eher mittelmäßig an, wird kontinuierlich besser. Bei Lost komme ich zeitlich nicht hinter her, so oft mir auch gesagt wird, wie gut es sei. Die beste aktuelle Comedy-Serie im US-TV, Arrested Development, erlebt gerade die Ausstrahlung ihrer letzten Folgen auf Fox. Für den Humor-Fix gibt es immer noch Seinfeld auf DVD, da erkläre ich hiermit die 5. Staffel zum kreativen Höhepunkt der Serie.