Lenhardt lästert

30.3.06

Alle Begeisterungsausbrüche sind gerechtfertigt


Euphorie-Bekundungen der Fachpresse begegnet man ja mit einem gewissen gesunden Mißtrauen. Doch im Falle von The Elder Scrolls IV: Oblivion ist die grassierende 90er-Wertungswelle berechtigt, da strecken auch verhärmte Zyniker die Waffen. Bethesda hat sein langjähriges „offene Spielwelt“-Konzept erfolgreich mit erhöhtem Spielkomfort gezähmt, neue Automap und Schnellreise-Option sind Gold wert. Darunter brummt immer noch ein erstaunlich komplexer Rollenspiel-Motor. Und die Welt ist nicht nur wunderbar anzusehen (Landschafts-Sonderpreis plus extra Sternchen für die Vegetation), sondern auch mit interessanten NPCs, spannenden Missionen und einnehmender Story hochwertig gefüllt. Der Spielspaß erreicht bei mir die Kategorie „Dafür lasse ich sogar World of WarCraft stehen“. Oblivion ist (endlich) die erste richtige Killer-Applikation für die Xbox 360 (für die PC-Version mangelt es mir derzeit an Konfigurierungs-Nervenstärke und Aufrüst-Bereitschaft).

27.3.06

Unvorteilhafter Screenshot des Monats


War es wirklich ein Zufall, dass Sony unlängst im Dunstkreis der PS3-Markteinführungs-Verspätungsbekanntgabe die ersten Screenshots von Untold Legends: Dark Kingdom veröffentlichte? Quasi als psychologisch geschickter Trost: "Siehste, so scheußlich sieht eines unserer ersten PS3-Spiele derzeit noch aus, da sind wir doch alle dankbar, dass die Kiste nicht vor November kommt?". Welcher Scherzkeks hat da nur die Motive ausgesucht? "Bodybuilder-Nachwuchs hopst von Ameisen im Lendenschurz geplagt über trostlose Öde" (siehe oben) ist mein Favorit, irgendwo in der Grauzone zwischen Realsatire und modernder Kunst anzusiedelnd.