Lenhardt lästert

25.7.06

Schon gehört, gespielt, etc.?


Dieser Eintrag fing eigentlich als Buchkritik an (es gibt nicht alle Tage einen in der Spielemacher-Szene angesiedelten Roman eines prominenten Autors), aber ein allgemeinerer Kultur-Update war auch überfällig.

Gelesen: Douglas Couplands „JPod“ hat nichts mit Apple-Musikwiedergabegeräten zu tun. Das so bezeichnete Team von Großraumbüro-Insassen, deren Nachnamen alle mit "J" beginnen, ist vielmehr bei einem großen Spieleentwickler tätig. Der nie namentlich genannt wird, auch wenn energisch - bis hin zum korrekten Autobahnausfahrtsnamen - das Electronic-Arts-Studio in Burnaby bei Vancouver angedeutet wird.

Spielejargon und Google-Kultur, nervende Marketing-Manager und exzentrische Mitarbeiter - am Anfang liest sich das höchst amüsant. Sei es, dass die Marihuana züchtenden Protagonisten-Mama Hilfe bei der Leichenbeseitigung braucht oder ein Skateboard-Spiel durch Anreicherung einer Zielgruppen-gerechten Schildkröte auf die schiefe Bahn gerät. In der zweiten Hälfte fällt Coupland aber nicht mehr viel zur Handlungs- oder Charakter-Entwicklung ein, das interessante Konzept folgerichtig auseinander. Dass der Autor sich selber als Person in seine Romanhandlung integriert, hätte ein wohlmeinender Lektor ihm besser ausgeredet.

Spaß hat mir die Lektüre dennoch gemacht. Zum einen, weil es für mich eine Art Wahlheimat-Roman mit vielen wiedererkennbaren Schauplätzen in Vancouver und Umgebung ist. Zum anderen sprüht JPod nur so vor Aberwitz. Mal gibt es ein bißchen Handlung, dann zusammenhangsarme Gedanken, abgedruckten E-Mail-Spam oder Programmcode-Fetzen. Manchmal schlägt der Autor dabei über die Stränge; rund 40 Seiten mit Ziffern zum Thema Pi wirken eher wie Papierverschwendung, so gut war der Gag dann auch wieder nicht.

Im Sachbuchbereich beschäftige ich mit aus aktuellem Anlaß mit solchen Themen...

Gespielt: New Super Mario Bros. ist vielleicht das bislang beste Spiel des Jahres. Ich finde auch diese ganzen Gehirntraining-Minigame-Ansammlungen für den DS erstaunlich fesselnd. Ähnlich hardcore bin ich auf der Xbox 360, wo ich Uno entdeckt habe. Und natürlich immer noch World of WarCraft, da kam ein neuer Hexenmeister in die Familie. Unter den Neuerscheinungen fand ich Prey ansatzweise amüsant, hab's aber nicht tiefgründig lange gespielt.

Gesehen: Abt. "TV-Serien, die in Deutschland kein Schwein kennt": Entourage ist eine sehr flotte, mit Hollywood-Insider-Gags gespickte Komödie um einen jungen, aufstrebenden Filmstar und dessen Klüngel. Läuft hier auf HBO und war in der ersten Staffel nur so-so. Die kürzlich als Import-DVD erschienene 2. Staffel legte bei der Drehbuch-Qualität aber dramatisch zu, sehr empfehlenswert. Alleine wegen meines Lieblingscharakters Ari - den muß man selber gesehen haben.

Gehört: Ich habe ein paar (Mehr oder weniger) obskure neuere Bands aus dem melodiösen Alternativ-Rock-Bereich für mich entdeckt und schmeiße Euch Titel und Links einfach mal um die Ohren:

Big 10-4: Testing the Atmosphere

Razorlight: Razorlight

Angels & Airwaves: We don't need to whisper

Needtobreathe: Daylight

Lostprophets: Liberation Transmission (die schreien mir fast schon zu sehr rum, aber lohnt sich alleine wegen der Tracks 02 und 04).

Pflichte außerdem dem Kollegen Schneider-Johne bei, bin beim Anhören der dudeligen Red Hot Chili Peppers nicht wahnsinnig weit gekommen.

6.7.06

Jawoll, es stimmt

Bin gerade unterwegs, amüsante Details folgen deshalb zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Aber die offizielle Pressemitteilung zum Thema "Wir sollten langsam Umzugskartons kaufen" findet Ihr schon mal hier. Die "Urgestein"-Formulierung stammt übrigens nicht von mir...