Lenhardt lästert

8.7.07

Pillen und Polizisten


Als jemand, der 1978 stolze 6 Mark Taschengeld ausgab, um sich die „Roxanne“-Single zu kaufen, maße ich mir eine gewisse Police-Kompetenz an. Zur Comeback-Tour gibt es eine neue Greatest-Hits-Zusammenstellung, knackig remastered und sinnvollerweise in Form eines Doppel-Albums. Genau der richtige Umfang: Bei Einzel-CD-Compilations fehlte doch viel Wichtiges. Das 4-CD-Box-Set „Message in a Box“ mit den kompletten Studioaufnahmen der Band offenbart dagegen einen gewissen Schrottanteil, vor allem beim berüchtigten vierten Album „Ghost in the Machine“.

Zu bemängeln an der neuen, schlicht „The Police“ betitelten Werkschau ist, dass sie mit 2 x 14 Tracks ihre Scheiben nicht ordentlich voll macht und deshalb brillante Album-Tracks wie „The Bed’s too big without you“, „Born in the 50s“ oder „Man in a Suitcase“ unterschlägt. Für relative Police-Neulinge trotzdem ein guter Zugang zum Werk der Gruppe, auch wenn die übertriebene Würdigung des finalen Albums „Synchronicity“ gegen Ende die Stimmung drückt (das dahingeschlurfte „Murder by Numbers“ in Kombination mit dem minimalistischen „Tea in the Sahara“ ist allenfalls bei akuter Schlaflosigkeit eine wünschenswerte Kombination).

Ach ja, was ich spiele ich eigentlich? Das hinreißende Puzzle Quest nicht mehr, da wurde Lord Bane erfolgreich weggepuzzelt. Jenseits von Online-Rollenspielen pflege ich meine Zuma-Sucht und schmolle immer noch über die Wii-Versorgungslage (die nur unterbrochen wurde durch den Download von Dragon Spirit, einem der vielen guten Vertikal-Shooter der späten 80er). Erstaunlich gut, trotz gelegentlichen Gefluches über den Controller: Die sehr inspirierte Pac-Man Championship Edition als Arcade-Download für Xbox 360, eine spielerisch und optisch ebenso behutsame wie liebevolle Fortentwicklung des alten Pillenmampfer-Spielprinzips. Unbedingt downloaden für einen Spaß-Quickfix (die Demo-Version kostet nix).