Lenhardt lästert

5.8.05

Fürchtet Euch nicht


Es ist Sommer. Ich sitze angestrengt an Texten feilend am Computer. Der Nachbar ist derweil mit seiner Poliermaschine im Garten beschäftigt. Dröööööhn. Greife ich deshalb zur Axt und laufe Amok? Nein, aber ich muß mir wenigstens die Demo-Version von FEAR geben (Versalien meinetwegen, aber verschont mich mit den dusseligen P.ü.n.k.t.c.h.e.n.).

Die Demo-Spiellänge ist geringer als die Download-Dauer, aber dennoch ein lohnendes Unterfangen. Alleine wegen der Sprotz- und Splitter-Grafikeffekte bei den Schußwechseln (wenn schon Bullet Time, dann bitte immer so fein) und der lebhaften Gegner-KI macht das Ausprobieren Laune. Da strömen die Klonfutzis nicht brav aus der Bürotür, um vor meine Schrotflinte zu laufen. Vielmehr hechten sie durchs Seitenfenster und durchsieben mich von der Flanke. Vielen Dank auch.

Wenn die Demo repräsentativ für den Schwierigkeitsgrad des Anfangs vom Endprodukt ist, sollten Normalspieler schon mal Baldrian-Kapseln vorbestellen. Die „moderate difficulty“ (Stufe 2 von 4) sorgte bei mir jedenfalls für zahlreiche Todesfall-Ladescreens mit fast schon beleidigend aufmunternden Ratschlägen wie „Quicksaven Sie oft“. Die Gegner sind zahlreich, stecken einiges ein und sind nicht schüchtern, was gut gezielte Granatwurfübungen anbelangt. Jedes 08/15-Gefecht wird dadurch zum Großereignis, dessen Bewältigung mit tiefem Durchatmen (und reflexartigem F5 drücken) quittiert wird.

Nur die Sache mit dem Angst einjagen will bei mir noch nicht so recht funktionieren. Flackerndes Licht, Alptraum-Korridore, unheimlich kichernde kleine Mädchen... da werden die Klischees schon sehr heftig gedroschen. Kein Grund, heute nacht mit angeschaltetem Nachttischlämpchen zu schlafen. Mir kamen die kurzen Schauer-Einlagen fast schon lästig vor, irgendwie passen sie nicht so recht zur Aufregung der handfesten Schießereien. Allerdings ist die kurze Demo kaum dazu geeignet, Szenario und Charaktere vernünftig zu etablieren; es bleibt die Hoffnung auf die Vollversion.