Aus der Bewegtbild-Blog-Experimentalküche: Fallout 3

Gewissenhaft vorbereitete Experten, die ein Spiel rauf und runter durchspielen und dann ihre Analysen in komplexen mathematischen Formeln darstellen? Sehr schön, aber wir machen hier das genaue Gegenteil.

Der US-Blogger Kyle Orland hat mit „Games for Lunch“ eine amüsante Alternativ-Testidee geboren: Er protokolliert mit, was ihm in der allerersten Spielstunde passiert und sagt dann einfach, ob er Bock zum weiterspielen hat oder nicht.

Als ich auf Jörg Langers Webseite neulich eines seiner kühnen YouTube-Selbstversuch-Videos sah, entstand daraus eine kurze, aber angeregte Diskussion. Ein Wochenende später ist unser Laien-Hobbyprojekt soweit anschaubar. Alles in Handarbeit entstanden, man verzeihe den Heimvideo-Charme.

„Die Stunde der Kritiker“ funktioniert so, dass wir live eine Videokamera mitlaufen lassen, wenn wir zum ersten Mal ein bestimmtes neues Spiel ausprobieren. Bewusst unvorbereitet, denn hey, harte Burschen lesen keine Anleitungen. Die Schlüsselszenen werden dann von Jörg kunstvoll verschnitten. Spielerlebnisse und abschließende persönliche Meinungen entstehen höchst separat; wenn ich mich nicht verzählt habe, liegen München und Vancouver gut 8000 Kilometer auseinander.

Hier noch kurz eine Erklärung des überaus komplexen Bewertungssystems: Jeder von uns sagt am Ende, ob er nach der ersten Stunde a) auf jeden Fall, b) vielleicht oder c) nicht weiterspielen möchte. Daraus ergeben sich 3 Punkte pro Nase x 2 = Schulnoten-kompatibel. Fallout 3 kassiert z.B. 2 x „auf jeden Fall weiterspielen“ = „sehr gut“. So einfach geht das.